Die Göltzschtalbrücke - Seite 1 Wissenswertes über das Bauwerk |
Die Göltzschtalbrücke steht am Ende des mittleren Göltzschtales (in Fließrichtung der Göltzsch gesehen). Sie kann als End- oder Anfangspunkt einer Wanderung dienen. Natürlich lohnt auch das untere Göltzschtal einen Besuch - dort wird das Tal enger, waldreicher, hohe Aussichtsfelsen sind zu erklimmen - und schließlich hält Greiz, die alte thüringische Residenzstadt der Fürsten Reuss ä.L. beachtliche touristische Sehenswürdigkeiten bereit. www.greiz.de
Zurück zur Göltzschtalbrücke. Diese ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, ein technisches Denkmal von internationaler Bedeutung und wird ihren Platz im Guiness-Buch der Rekorde für immer behalten - als weltgrößte Ziegelsteinbrücke.
Erbaut wurde die Brücke in den Jahren 1846 bis 1851, gemeinsam mit ihrer Schwester im nahen Elstertal, und war zu dieser Zeit die größte Eisenbahnbrücke überhaupt. Mit ihnen gelang es, eine Nord-Süd-Bahnverbindung vom sächsischen Leipzig über Reichenbach nach dem bayrischen Hof a.d.Saale und weiter bis Nürnberg zu realisieren. Im Vorfeld fand eine Projekt-Ausschreibung statt, sie erbrachte ebenso viele Vorschläge, wie die Brücke heute Bögen hat. Sie waren fast alle untauglich, einige dafür umso skurriler! Die kuriosesten hier vorzustellen wäre sicher sehr unterhaltsam, doch fehlt dazu der Platz. Im Museum der Burg Mylau kann man sich jedoch ausführlich zur Baugeschichte der Brücken informieren. Kein Zahlenspiegel und auch kein Foto kann vermitteln, welchen Eindruck die Göltzschtalbrücke bei ihren Besuchern hinterlässt. Die Daten sind sicher eindrucksvoll, doch erleben kann man die Dimensionen des Riesenbaues nur, indem man es in verschiedenen Ebenen durchschreitet. Dazu winden sich beschilderte Wege insbesondere den linken Hang hinauf, wo der Hang flacher verläuft als auf der anderen, der Netzschkauer Seite. |
Im Schatten der Brücke... |
Das die Baukosten von umgerechnet 6,6 Millionen Mark so niedrig erscheinen, lag nicht allein daran, dass das Geld damals "mehr wert" war. Die Löhne waren auch sehr gering und deckten gerade den unmittelbaren Bedarf zum Leben, oftmals nicht mal das, weil durch den hohen Arbeitskräfte-Bedarf von zeitweise bis 1736 Personen unverschämte Mietpreise selbst für erbärmlichste Unterkünfte verlangt wurden. Für viele brachte der Bau auch weiter nichts als Krankheit und Siechtum, für 31 sogar den unmittelbaren Tod. Größer als die der Unfallopfer ist inzwischen die Zahl derjenigen, welche hier in persönlicher Verzweifelung den Freitod suchten - ein weiterer, wenn auch trauriger Rekord des Bauwerkes. Eigentlich bietet sich kein Anlass eines Gedenkens für diese Art "Problembewältigung". Aber es erinnert uns, wie wichtig ein aufmerksamer und rücksichtsvoller Umgang mit den Mitmenschen ist. |
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